Im Laufe der Jahrzehnte fanden in der literarischen Subkultur Deutschlands jede Menge Lesungen und Kunstaktionen nach dem DIY-Prinzip (Do it yourself) statt. Charakteristisch war bei vielen Beteiligten die große Leidenschaft und das Feuer für die Sache bei Fehlen jeglicher Unterstützung von Verlagen oder Sponsoren. Man kopierte kleine Blattsammlungen mit Klammerheftung, veranstaltete alternative Literaturfestivals und schlug sich irgendwie durch. Niemand hatte auf einen gewartet. Im Folgenden diverse Zeugnisse aus dieser Zeit, die auf wundersame Weise dem Müllschlucker der Geschichte entkamen.
Die erste Tour für Schiemann, 1996. Es ging in die Schweiz und endete mit mächtigem Ärger. Zwei der Beteiligten wurden von den Behörden nach diversen Vorfällen als "unerwünschte Ausländer" gebrandmarkt und ausgewiesen. Trotzdem fanden alle geplanten Auftritte statt. Ganz links und ganz rechts (hinter dem Auto) das Duo "Der kleine Hirnfick", auch als "Seelenlos und Ärger" bekannt, Schiemann (2. von links), Jörg Andre Dahlmeyer (3. von links, liegend auf Kotflügel), Jan Off (4. von links) und Frank Bröker (5. von links). Die S-Klasse konnte sich Schiemann für die Tour von einem befreundeten Teppichhändler borgen, der am Ende noch 1000 D-Mark für die am letzten Tag – bereits zurück in Deutschland – von Unbekannten völlig verkratzte Motorhaube bekam.
Die legendäre erste Tour, 1996, in die Schweiz.
Die zweite Tour. Auch diesmal wurden keine Gefangenen gemacht.
We have come for your children. Von links nach rechts: Seelenlos, Ärger, Schiemann, Bröker, aufgenommen auf der Schweiz-Tour 1996.
Plakat für das bundesweite Social-Beat-Festival, 1998.
Buchpräsentation von Schiemanns Debüt "Suicide City" während des Festivals.
Der Düsseldorfer Verein "Art Connection" hat sich bereits früh um Veranstaltungen gekümmert, bei denen regionale Talente zum Zuge kamen. Der hoch geschätzte Andre Ronca ist kurz nach der Veranstaltung tragischer Weise bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen.
Lesung im Theaterhaus, Düsseldorf, (1996) auf Einladung von Art Connection.
Tourplakat von 1996
Tourplakat von 1997
Schöner Artikel vom 20. Mai 1998 aus der "Jungen Welt"
Typisches Plakat aus den späten Neunzigern mit einer Illustration von Knut Gabel, der für die Gestaltung dieser Ankündigungen häufig verantwortlich war.
Die Veranstaltungen des Independent-Verlags "Killroy media" machten den Berlinern damals gerne Konkurrenz. Man traf sich hier wie dort.
Auf der Frankfurter Buchmesse, 1999 – der Verlag Killroy media mit Schiemanns Debüt "Suicide City" im Gepäck. Verlagsgründer Michael Schönauer fehlt auf dem Bild leider.
Social Beat und Slam Poetry, 1998. Teil 1 der Veranstaltungsreihe.
Social Beat und Slam Poetry, 2000. Teil 2 der Veranstaltungsreihe.
Social Beat und Slam Poetry, 2001. Teil 3 der Veranstaltungsreihe.
Ankündigung des Euro-San-Franciso-Poetry-Festivals 1999. Bei dieser Gelegenheit wurde von Schiemann die CD-Anthologie "I'm a poet" aufgenommen.
Präsentation von "Suicide City" im AKAS-Klub des legendären Moderators Günther Kahrs, der leider nicht mehr unter uns weilt. Ich hatte die Ehre, in Bremen im Laufe der Jahre einige Male von ihm eingeladen worden zu sein.
An den Dadaismus angelehnte Kunstaktion von Boris Kerenski, der damals alle Alternativautoren einlud, bei der Aktion mitzumachen – die Publikation dazu erschien im Verlag Killroy media und geriet zur Wanderausstellung.
Gigplakat von 2000.
Presseartikel zu "Suicide City", vermutlich 1999.
Hansa Wisskirchen lud 1998 in seinen Düsseldorfer Privatsalon ... es gab Lesung und Kunst satt.
Plakat für eine Lesung mit Schiemann und La Fleur im Zakk, Düsseldorf, Zeit unklar.
Spoken Word in Stockholm ... mein einziger Auftritt in Schweden. Das Theater war insgesamt das Schönste, das ich jemals zu besuchen die Ehre hatte.
Tourplakat für das Trio Schiemann/Finke/Off, 2001.